Internationale Aufmerksamkeit:

„GoGracht“ – so heißt das Magazin der Spliethoff Gruppe, die international auf den Meeren dieser Welt tätig ist. In einem Artikel wird über die Arbeit der Deutschen Seemannsmission in Lübeck und den Besuch der „Bore Sea“ berichtet.

Besuch von der Seemannsmission

Ein Wintermorgen. Am Lehmannkai 2. Am Fluß Trave. Auf halbem Weg zwischen der Ostsee und der Innenstadt von Lübeck. Das Ro-Ro-Schiff „Bore Sea“ hat hier fest gemacht. Bärbel Reichelt, Leiterin der Deutschen Seemannsmission in Lübeck kommt an Bord.

Kapitän Jan Knip, die Crew und Bärbel Reichelt sind sich von vielen Besuchen vertraut. „Als Kapitän, der für so viele technische Dinge verantwortlich ist, ist es gut, jemanden zu haben, der sich um die Seele kümmert“, betont Jan Knip. Manchmal trage die Crew Fragen an ihn heran, auf die er keine Antwort habe oder die religiöser oder spiritueller Natur seien. Aus eigenem Erleben wisse er zudem, wie wichtig die Besuche der Deutschen Seemannsmission im Krankenhaus seien. „Es geht immer zutiefst darum, gesehen zu werden“, weiß Bärbel Reichelt. „Das gilt für alle Menschen, aber auf den Schiffen, abseits in den Häfen, mit ihrem eigenen Lebensrhythmus ist es noch einmal besonders. Ich bin da und habe Zeit.“

Zeit für einen Smalltalk, der ein Stück Außenwelt an Bord bringt. Für praktische Hilfe. Für ein Gespräch in persönlichen Notsituationen. Für einen Besuch im Krankenhaus. Zeit für eine Andacht an Bord, um von einem verstorbenen Kollegen Abschied zu nehmen. Zeit, um in Krisenzeiten wie der Corona-Pandemie und dem Russland-Ukraine-Krieg an der Seite der Seeleute zu sein. „Mir ist es wichtig, die Arbeit der Seeleute sichtbar zu machen. So halte ich Vorträge oder gehe in Schulklassen oder Jugendgruppen, um von Leben und Arbeiten an Bord zu berichten“, erzählt Bärbel Reichelt.

Zum Team der Deutschen Seemannsmission in Lübeck gehören 15 haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Sie gehört zum Netz der Deutschen Seemannsmission, die weltweit in 33 Häfen vertreten ist. Das Motto lautet: „support of seafarers‘ dignity“ – unabhängig von der Religion und der Nationalität.

Die Maschine der „Bore Sea“ wird hochgefahren. In ein paar Minuten wird das Schiff die Seite des Flussufers wechseln. Kapitän Jan Knip: „Wir freuen uns schon auf den nächsten Besuch.“