Besuch aus Südafrika
Gemeinsam im Hafen unterwegs: Bärbel Reichelt (v.l.), Ron Küsel und Katharina Bretschneider.
Ron Küsel ist neuer Seemannspastor in Durban in Südafrika. Anfang November besuchte er die Seemannsmission in Lübeck. Durban und Lübeck sind Partnerstationen.
Sechs Tage war Ron Küsel in Lübeck. Lernte die Lübecker Häfen kennen, von Travemünde bis hin zur Innenstadt. Er besuchte Seeleute an Bord der Schiffe, begleitete Ehrenamtliche bei ihrem Dienst im Seemannsclub „Sweder Hoyer“ und nahm am Seefahrergottesdienst in St. Jakobi teil. Sechs Wochen wird Ron Küsel in Deutschland sein, um die unterschiedliche Arbeit der einzelnen Stationen kennenzulernen. An einem SbE-Kurs zur Stressbewältigung nach belastenden Ereignissen hat er bereits teilgenommen. Neben Lübeck stehen Hamburg, Brunsbüttel, Bremen und Bremerhaven auf seinem Programm. Den Abschluss bildet Antwerpen in Belgien.
„Von meinem Besuch nehme ich ganz viel mit“, sagt Ron Küsel nach der Hälfte seiner Zeit. „Mich beeindruckt die Leidenschaft, mit der die Mitarbeiter sich für die Seeleute einsetzen. Das ist viel mehr als ein Job.“ Beeindruckt ist er auch von den Ehrenamtlichen und ihrem freiwilligen Engagement. „In Südafrika hat das stark abgenommen.“ Jeder Club, jedes Seemannsheim in Deutschland hat eine eigene Identität, die den Club oder das Heim zu etwas besonderem und einmaligem macht, hat Ron Küsel festgestellt. „Wenn ich wieder in Südafrika bin, möchte ich daran arbeiten, unserem internationalen Club eine eigene Identität zu geben.“
Ron Küsel ist Pastor der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Südafrika - ELCSA (NT). Lange Zeit hat er als Gemeindepastor in New Germany im Großraum Durban gearbeitet, bevor er Anfang April seine neue Stelle angetreten hat. 50 Prozent arbeitet er als Seemannspastor. Die andere Zeit ist er damit betraut, eine neue Kirchengemeinde in Durban aufzubauen. Ron Küsel kennt die Arbeit der Seemannsmission. Als Vertreter der Kirche war er viele Jahre im Vorstand der Deutschen Seemannsmission in Durban.
Text: BR
Gottesdienst im Zeichen der Seefahrt
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Die Deutsche Seemannsmission in Lübeck und die Kirchengemeinde St. Lorenz zu Travemünde haben am Sonntag, 17. September, gemeinsam Gottesdienst gefeiert. Etwa 200 Besucher waren der Einladung in die ehrwürdige St. Lorenz Kirche gefolgt.
Der Gottesdienst stand ganz im Zeichen der Seefahrt – heute und in alten Zeiten. Auch die Bibel kennt Geschichten rund ums Meer. Etwa die Geschichte des Propheten Jona. Er hatte sich auf ein Schiff geflüchtet, um dem Auftrag Gottes, einer Stadt den Untergang anzusagen, zu entgehen. Sturm kam auf. Die Seeleute beteten. Jeder zu seinem Gott. Jona bekannte, dass er schuld ist an dem Unglück und verlangte, über Bord geworfen zu werden. Jona erfuhr Rettung. Ein Wal nahm ihn auf und spuckte in an Land.
Auch heute erleben die Seeleute Sturm, Angst und Errettung. Ihr Leben an Bord ist oftmals hart. Schwere Arbeit. Monatelang getrennt von der Familie. Kaum Liegezeiten in den Häfen. „Support of seafares‘ dignity“ lautet darum das Motto der Deutschen Seemannsmission, die Würde der Seefahrer zu unterstützen. Durch Gespräche oder ganz praktisch durch den Verkauf von SIM-Karten, damit sie nach Hause telefonieren können. Durch den Seemanns-Club, der von Ehrenamtlichen betreut wird, und an dem sie einen ruhigen Ort finden.
All dies erfuhren die Besucher des Gottesdienstes, der von den Pastoren Astrid Baar, Anja Möller und Armin Schmersow geleitet wurde. Für die Seemannsmission in Lübeck dabei: Diakonin Katharina Bretschneider und Theologin Bärbel Reichelt. Für den musikalischen Rahmen sorgten Organist Friedemann Becker und der Travemünder Shantychor. Die Seemannsmission bedankt sich für die umfangreiche Kollekte.
Nordkirchenschiff AHOY!

Die Seemannsmission beim bunten Hafennachmittag: Einladung zur Fahrt mit dem Seeleutebus in den Hafen
Dienstag, 4.7. 2017, 15-17h, Wallhalbinsel auf Höhe der Media Docks / Schuppen F
Mit dem Titel „Die Arbeits- und Lebenswelt von Seeleuten erfahren: Mit dem Seemannsmissionbus auf Tour in den Lübecker Hafen“ ist die Seemannsmission beim Aufenthalt des Nordkirchenschiffes an der Wallhalbinsel dabei, wenn der bunte Hafennachmittag für Groß & Klein stattfindet.
Im Rahmen des 500. Reformationsjubiläums umsegelt ein großer Dreimaster, das „Nordkirchenschiff“ (mit echtem Namen „Artemis“), in diesen Wochen die Nordkirche: Zwischen Stralsund und Hamburg wird das Schiff noch in 12 weiteren Häfen in der Nordkirche festmachen: Segeltage und Hafentage wechseln sich ab. Genau wie Feste und Feiern, Gottesdienste und Konzerte, laut und leise, fröhlich und besinnlich. Die Reformation, ausgelöst durch Martin Luther, steht dabei im Mittelpunkt. Auch in Lübeck wird es viele Möglichkeiten für menschliche Begegnung geben – und die Seemannsmission ist mit dabei.
Von 15 – 17h finden Sie uns vor dem Nordkirchenschiff mit einem Infostand, Knotenkunde und kleinem Kinderprogramm – und wir laden alle Besucher ein, unsere Arbeit mit Seeleuten live kennenzulernen! Um 15.15h und um 16h fahren wir mit dem Seemannsmissionbus in den Vorwerker Hafen, um dort einen Eindruck vom Arbeits- und Lebensumfeld der Seeleute zu bekommen. Schauen Sie gerne vorbei – wir freuen uns auf Besucher!
Mehr Infos zum Programm finden Sie im Flyer, den Sie hier herunterladen können; oder auf der Internetseite des Nordkirchenschiffes: nordkirchenschiff.de
Die Arbeit von Seeleuten im Fokus: Der 25. Juni ist der Internationale Tag der Seeleute

Am 25. Juni wird weltweit der „Day of the Seafarer“ gefeiert, um auf die unverzichtbare Rolle von Seeleuten aufmerksam zu machen.
Seeleute verdienen viel Aufmerksamkeit: Rund 1,5 Millionen Crewmitglieder aus aller Welt sorgen weltweit für den internationalen Warenaustausch mit Schiffen und tragen so zum Welthandel und zum Lebensstandard aller Zivilgesellschaften bei – sei es der Kaffee am Morgen, die elektronischen Kleinteile unserer Smartphones oder das Papier für Zeitschriften. Über 90 % der weltweiten Waren werden mit dem Schiff und von Seeleuten transportiert. Zu jeder Uhrzeit und an 365 Tagen im Jahr sorgen Sie beim Transport über die Weltmeere für die Sicherheit der Fracht – meist ungesehen und ungeahnt von den Verbrauchern.
Weiterlesen: Day of the seafarer 25. Juni 2017