Am 25. Juni ist der Internationale Tag der Seeleute

Seeleute sind wichtig für alle und werden kaum gesehen
Über 80 Prozent des weltweiten Handels wird per Schiff transportiert. Die rund 1,8 Millionen Seeleute weltweit versorgen die ganze Welt mit fast allem, was zum täglichen Bedarf gehört. Und mit vielem, was das Leben schön macht.
Die Bedeutung der Seeleute wurde während der Corona-Pandemie deutlich. Auch wenn sie länger an Bord bleiben mussten und keinen Landgang hatten: die Menschen an Bord arbeiteten weiter und hielten so die Weltwirtschaft und die Versorgung am Laufen. Auch die Havarie der Ever Given im Suezkanal zeigte, wie wichtig die Schifffahrt für die Lieferketten ist.

Ein Tag, um die Seeleute sichtbar zu machen
Der Tag der Seeleute am 25. Juni wurde in einer Entschließung der Diplomatischen Konferenz 2010 in Manila zur Verabschiedung des überarbeiteten STCW-Übereinkommens (Standards für Ausbildung, Zertifizierung und Wachdienst für Seeleute) festgelegt. Sein erklärtes Ziel ist es, den einzigartigen Beitrag von Seeleuten aus aller Welt zum internationalen Seehandel, zur Weltwirtschaft und zur Zivilgesellschaft insgesamt zu würdigen.
Die Resolution „ermutigt Regierungen, Schifffahrtsorganisationen, Unternehmen, Reeder und alle anderen Beteiligten, den Tag der Seeleute gebührend und angemessen zu fördern und Maßnahmen zu ergreifen, um ihn sinnvoll zu begehen“.
Jährlich wird von der Weltschifffahrtsorganisation der Vereinten Nationen, der IMO (International Maritime Organization) dazu aufgerufen. Jedes Jahr gibt es von der IMO ein besonderes Motto für den Tag. 2024 ist es Safety Tips at sea. Tipps für die Sicherheit auf See. Es wird dazu aufgerufen, dass Seeleute unter dem Hashtag #SafetyTipsAtSea solche Tips für mehr Sicherheit teilen.

Hier das Video (auf Englisch) des Generalsekretärs der IMO, Arsenio Dominguez, zum Tag der Seeleute 2024.


Der Tag der Seeleute wird von den Vereinten Nationen als Gedenktag anerkannt. . Weitere Informationen auf der Webseite der IMO

Seeleute ist der passendere Begriff
Auf Englisch heißt der Tag „Day of the Seafarer“. Deshalb wird er im Deutschen mal mit Tag des Seefahrers, mal als Tag der Seefahrer wiedergegeben. Das liegt nahe, wenn man das englische Wort Seafarer sieht. Es ist jedoch passender, es mit „Seeleute“ zu übersetzen. Es wäre auch für die öffentliche Wirkung gut, einen gemeinsame Bezeichnung und der Hashtag #TagDerSeeleute zu verwenden.
Seefahrer ist der allgemeinere Begriff
Der Begriff „Seefahrer“ bezieht sich allgemein auf Personen, die zur See fahren, unabhängig von ihrer spezifischen Rolle oder Tätigkeit an Bord. Historisch gesehen, umfasst der Begriff Seefahrer alle, die sich auf See begeben, sei es aus beruflichen, wissenschaftlichen oder abenteuerlichen Gründen. Es werden zum Beispiel viele Abenteurer oder Herrscher, die mit Schiffen reisten als Seefahrer bezeichnet. Der portugiesische König Heinrich der Seefahrer, Infante Dom Henrique, zum Beispiel, der selber wohl nur selten zur See fuhr.


Seeleute ist der Begriff für Menschen, die an Bord arbeiten

„Seeleute“ hingegen ist ein spezifischerer Begriff, der Personen bezeichnet, die beruflich auf einem Schiff tätig sind. Nach dem internationalen Seearbeitsübereinkommen, der Maritime Labour Convention (MLC 2006. Hier ein Link zur deutschen Fassung) und dem deutschen Seearbeitsgesetz umfasst der Begriff „Seeleute“ alle Personen, die irgendeine berufliche Tätigkeit an Bord eines Schiffes ausüben. Dies schließt nicht nur die traditionellen Rollen wie Matrosen, Ingenieurinnen und Offiziere ein, sondern auch Servicekräfte auf Kreuzfahrtschiffen und andere nicht-nautische Tätigkeiten. Auch die Kapitänin oder der Kapitän ist da eingeschlossen – was bei den Diskussionen zum Seearbeitsübereinkommen durchaus umstritten gewesen sein soll. Aber auch die Kapitänin ist ein Mensch, der mal seine Ruhe braucht. Außerdem hat der Begriff Seeleute den Vorteil, dass er inklusiv ist und alle möglichen Geschlechter umfasst.

Quelle: www.seemannsmission.org