An den Feiertagen nicht zu Hause
Kinder schenken Seeleuten mit Weihnachtspostkarten Freude

Schüler*innen gestalteten Weihnachts- Ein Fotogruß von Bord als Dank an
postkarten für Seeleute. die Schüler*innen

Die Seemannsmission verteilt Weihnachtsgeschenke an Seeleute in Lübeck
„Das alles bringen die Seeleute zu uns? Auch einen Teil unserer Geschenke?“ Die Schüler*innen der Klasse 3b von Birge Ziemer an der Paul-Klee-Schule staunten. Besuch hatten sie von Bärbel Reichelt, Stationsleiterin der Deutschen Seemannsmission in Lübeck. Sie berichtete den Kindern von Leben und Arbeiten an Bord – besonders zur Weihnachtszeit.
Weihnachten nicht zu Hause. Nicht mit der Familie unter dem Tannenbaum. Stattdessen irgendwo im Hafen oder auf dem Meer unterwegs. Das stellten sich die Kinder schwer vor. Es müsse ein bisschen traurig sein, fanden sie. Aber wie gut, wenn man die Familie anrufen könne und vielleicht auch ein paar Freunde an Bord habe, mit denen man feiern könne. Schön auch, wenn man Grüße bekommt.
Und so haben die Schüler*innen bunte Weihnachtspostkarten für die Seeleute gestaltet. „Ich freue mich, dir zu schreiben. Ich danke dir, dass du für mich so weit fährst und dafür deine Familie nicht zu Weihnachten siehst“, ist da zu lesen. „Bestimmt ist es komisch, ohne die Familie zu feiern. Trotzdem wünschen wir dir frohe Weihnachten.“ „Wir hoffen, dass du oft mit deiner Familie telefonieren kannst.“ „Ich wünsche dir ein tolles Geschenk auf dem Boot, falls der Weihnachtsmann durch den Schornstein passt.“ Viele weitere herzliche Grüße haben die Kinder formuliert.
Bärbel Reichelt hat die Weihnachtsgrüße an Bord der Schiffe getragen und dort für Freude bei den Seeleuten gesorgt. „Weihnachten ist für viele Menschen eine emotionale Zeit. Für Seeleute gilt dies noch einmal in besonderer Weise, da sie an den Festtagen nicht zu Hause sein können“, berichtet die Theologin. Zudem habe die Pandemie die Seeleute stark belastet. Wochenlang hätten sie nicht von Bord gedurft und auch jetzt überlegten sie es sich aus Sorge vor Ansteckung sehr genau. „In dieser Situation ist es wichtig, dass sich die Seeleute gesehen fühlen“, so Bärbel Reichelt. „Die Weihnachtspostkarten der Kinder sind für viele ein kleiner Schatz in dieser emotionalen Zeit.“
„Durch den Besuch der Seemannsmission haben die Schüler*innen viel verstanden von den Zusammenhängen in dieser Welt“, betont Klassenlehrerin Birge Ziemer. „Sie haben sich sehr gefreut, dass sie anderen Menchen zu Weihnachten mit ihren guten Wünschen eine Freude bereiten können.“ Nun kehrt die Freude in Form von Fotos und kleinen Dankesfilmen, die die Seeleute gemacht haben, an die Schüler*innen zurück.
Zusätzlich zur Postkartenaktion packen und verteilen die haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter*innen der Deutschen Seemannsmission in Lübeck 550 Weihnachtsgeschenke an Seeleute, die in der Advents- und Weihnachtszeit die Lübecker Häfen anlaufen.
Schiffsmakler unterstützen Seemannsmission

Die Vereinigung der Lübecker Schiffsmakler und Schiffsagenten hat die Deutsche Seemannsmission in Lübeck erneut mit einer Spende für ihre Arbeit mit den Seeleuten in den Lübecker Häfen bedacht. Michael Schäfer, Stellvertretender Vorstandsvorsitzender, überreichte Bärbel Reichelt, Stationsleiterin der Deutschen Seemannsmission in Lübeck, einen Scheck über 1.000 Euro. „Gerade in diesen von Corona geprägten Zeiten merken wir noch einmal besonders, wie wichtig es für die Seeleute ist, gesehen zu werden. Dass da jemand kommt, der sie fragt, wie es ihnen geht und ein offenes Ohr für sie hat“, bedankte sich Bärbel Reichelt für die Unterstützung.
Foto: Bernd Pagel
Arbeit der Seemannsmission von Corona geprägt
Seeleute freuen sich über Impfung

Wechsel im Vorstand der Deutschen Seemannsmission in Lübeck:
Wolfram Kempin (v.l.), Mathias Ullrich, Hans-Uwe Rehse, Horst Geiger,
Jürgen Holznagel und Silke Spiegelberg.
"Die Corona-Pandemie hat die Arbeit der Deutschen Seemannsmission in Lübeck und ihren Dienst an den Seeleuten stark geprägt", fasste Hans-Uwe Rehse, Vorstandsvorsitzender des gemeinnützigen Vereins, auf der Mitgliederversammlung am 15. September zusammen. „Monatelang durften die Seeleute nicht von Bord, dazu die Ungewissheit. Das hat mächtig auf Herz und Hirn gedrückt.“
Die Mitarbeiter der Deutschen Seemannsmission in Lübeck haben die Seeleute an Bord der Schiffe besucht. Haben sie gesehen in ihrer Einsamkeit und Not, in dem Gefühl, verlassen zu sein. „Gerade in Zeiten der Pandemie ist es noch einmal ganz deutlich geworden, wie wichtig die Deutsche Seemannsmission mit ihrem Blick auf die Menschen im Netzwerk Hafen ist“, hob Karsten Brüning, Bereichsleiter Stadthäfen der Lübecker Hafen-Gesellschaft, hervor.
Viele Kräfte setzen sich für die Impfung ein
Wichtiges Thema ist die Impfung von Seeleuten. Viele europäische Seeleute erhalten diese in ihrer Heimat. Schwieriger ist es bei den philippinischen Seeleuten mit ihren oft monatelangen Verträgen. Sie sind auf die Untersützung der Länder, deren Häfen sie anlaufen, angewiesen. Wichtig ist für sie ein Einmalimpfstoff, da sie bei einer Zweitimpfung längst schon wieder woanders unterwegs wären. „Damit die Impfung von Seeleuten gegen Corona in Lübeck möglich wird, wirken viele Kräfte innerhalb und außerhalb des Hafens zusammen“, berichtet Stationsleiterin Bärbel Reichelt. „Es ist berührend zu sehen, wie sehr sich die philippinischen Seeleute freuen. Schon im Wartebereich nach der Impfung zücken viele ihr Handy, machen Fotos vom Pflaster auf dem Arm und senden es nach Hause oder sie rufen gleich bei der Familie an.“ Für die philippinischen Seeleute verbinde sich mit der Impfung nicht nur der gesundheitliche Schutz, sondern auch die Hoffnung auf eine Verkürzung der langen Quarantäne in ihrer Heimat, die ihnen Zeit mit ihrer Familie stehle.
Vorstandswechsel bei der Seemannsmission
Die Mitgliederversammlung der Deutschen Seemannsmission in Lübeck hat zwei neue Vorstandsmitglieder gewählt: Heike Spiegelberg und Wolfram Kempin. Beiden sind der Hafen und die Seemannsmission gut vertraut. Heike Spiegelberg war von 2005 bis 2013 Seemannspastorin der damaligen Nordelbischen Kirche. Sie begleitete die Mitarbeiter der Deutschen Seemannsmission und in besonderen Fällen auch Seeleute in den norddeutschen Häfen. Wolfram Kempin ist seit 2007 Hafenkapitän in Lübeck.
Aus dem Vorstand scheiden aus: Horst Geiger und Mathias Ullrich. Horst Geiger ist seit 1996 Mitglied der Deutschen Seemannsmission in Lübeck und seit 2003 Mitglied im Vorstand. Mathias Ullrich, bis vor kurzem Haupthafenmeister bei der Lübeck Port Authority, begann seine Vorstandstätigkeit 2010. Die Mitgliederversammlung dankte Geiger und Ullrich für ihren langen Einsatz für die Seemannsmission und die Seeleute in den Lübecker Häfen. Zum Vorstand gehören weiter Hans-Uwe Rehse (Vorstandsvorsitzender) und Jürgen Holznagel (Stellvertretender Vorstandsvorsitzender). Leiterin der Deutschen Seemannsmission in Lübeck ist Theologin Bärbel Reichelt. Weiter tun Gudrun Neidhardt und elf Ehrenamtliche Dienst. Der Seemannsclub der Deutsche Seemannsmission in Lübeck, der von der Reederei Lehmann gefördert wird, liegt in der Seelandstraße. Weitere Informationen: www.seemannsmission-luebeck.de.
Besuch von Senatorin Joanna Hagen

: Intensiver Austausch von Mitgliedern der Seemannsmission Gudrun Neidhardt (v.l.), Ingo Elend, Hans-Uwe Rehse,
und der Senatorin: Bärbel Reichelt (v.l.), Ingo Elend, Joanna Hagen, Mathias Ullrich und Bärbel Reichelt.
Hans-Uwe Rehse, Joanna Hagen, Mathias Ullrich
und Henning Wulff.