Treffen der Seemannsmissionen
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Die Inlandsmitarbeiter der Deutschen Seemannsmission haben sich vom 26. bis 28. Februar zu ihrer jährlichen Konferenz getroffen. Immer im Blick: das Wohlergehen der Seeleute.
So stand dann gleich am ersten Tag ein Vortrag von Dr. Klara Schlaich, Präsidentin der Deutschen Seemannsmission und Ärztin, auf dem Programm. Der Titel: „Gesunde Arbeit auf See und an Land – was können wir als Seemannsmissionen dazu beitragen.“ Workshops vertieften das Thema, warfen einen Blick auf die MLC 2006 Richtlinie, aber auch auf die Unfallgefahren in den einzelnen Stationen. Ein Vortrag von Dr. Jacob, dem Datenschutzbeauftragten der Evangelischen-Kirche in Deutschland, beleuchtete den sensiblen Datenverkehr.
Praktisch wurde es beim Besuch des Jade-Weser-Ports und der Seemannsmission in Wilhelmshaven. Mitten in einem Wohngebiet bietet sie den Seeleuten die Möglichkeit, vom Alltag an Bord abzuschalten oder auch zu übernachten.
Text + Fotos: BR
Akkordarbeit bei der Seemannsmission in Lübeck
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500 Weihnachtspakete für die Seeleute haben die Ehrenamtlichen der Seemannsmission in Lübeck in Windeseile gepackt. Jetzt werden die Geschenke an Bord verteilt, damit möglichst viele Seeleute ein Paket bekommen.
Über 90 Prozent aller Güter werden auf den Meeren dieser Welt transportiert. Letztlich sind es die Seeleute, die die Weihnachtsgeschenke bringen. Ganz direkt, in dem sie fertige Produkte liefern. Oder indirekt, indem sie Waren und Stoffe bringen, die weiterverarbeitet werden. Für die Seeleute bedeutet dies für lange Zeit fern der Heimat zu sein. Besonders deutlich wird dies Weihnachten, wenn sie nicht wie andere mit der Familie feiern können. Da hilft es ein klein wenig, wenn es an Bord gemütlich wird. Die Geschenke der Seemannsmission tragen dazu bei.
Text + Fotos: BR
Möwenschiet-Chor unterstützt Seemannsmission mit Spende

Spendenübergabe vor Publikum: Volker Wiechmann (li.) und Katharina Bretschneider
freuen sich über das Geld, das Egon Ruland an die Seemannsmission überreicht.
500 Euro hat der Lübecker Shanty-Chor Möwenschiet der Seemannsmission in Lübeck gespendet. Bei einem Konzert im Travemünder Kulturbahnhof am 3. Dezember.
„Die Verbindung zur Seemannsmission in Lübeck ist lang“, erklärte Egon Ruland, 1. Vorsitzender des Shanty-Chores Möwenschiet. „Viele Jahrzehnte haben wir im alten Seemannsheim an der Untertrave geprobt. Auch nach dem Umzug der Seemannsmission an den Lehmannkai 2 ist der enge Kontakt bestehen geblieben. Zudem passen einfach unsere Shantys, die Arbeitslieder der Seefahrt, zu den aktuellen Aufgaben der Seemannsmission.“ Das Geld stammt noch vom Saison-Eröffnungskonzert des Chores im April. Ein Teil des Erlöses wird seit vielen Jahren an die Seemannsmission in Lübeck gespendet.
Für die Spende bedankte sich Katharina Bretschneider, Diakonin der Seemannsmission. Sie skizzierte kurz die Arbeit der Seemannsmission. Berichtete von den Besuchen an Bord, bei denen das Gespräch zählt und der Verkauf von Telefonkarten zu den wichtigsten Dingen gehört, damit Seeleute Kontakt zu ihrer Familie aufnehmen können. Die Arbeit im Seemannsclub „Sweder Hoyer“, in dem Seeleute freies WLAN und ein gemütliches Plätzchen zum Abschalten vom Alltag an Bord finden, stellte Volker Wiechmann, ehrenamtlicher Mitarbeiter der Seemannsmission, vor.
Das Konzert des Möwenschiet-Chores war gut besucht. Unter dem Motto „Shantys und Meer“ sangen die Männer vom Leben der Seeleute. Vom Abschied von den Frauen in der Heimat, von der Freude auf den nächsten Hafen, von der Freiheit der Seeleute und vom manchmal auch rauen Leben. Sie erhielten viel Applaus.
Text: Bärbel Reichelt, Foto: Karl Erhard Vögele
Seefahrergottesdienst in St. Jakobi mit der Seemannsmission

In der Gedenkstätte für Seeleute: Ron Küsel von der Deutschen Seemannsmission in Durban / Südafrika (v.l.), Bärbel Reichelt von der Deutschen Seemannsmission in Lübeck, St. Jakobi-Pastor Lutz Jedeck, Seemannspastor Matthias Ristau, Katharina Bretschneider von der Deutschen Seemannsmission in Lübeck und Bischöfin Kirsten Fehrs.
Foto: Bernd Pagel
Am 5. November fand in St. Jakobi in Lübeck der Seefahrergottesdienst statt – zum Gedenken aller, die auf See geblieben sind, aber auch um die Lebens- und Arbeitsbedingungen an Bord zu bedenken.
Der Gottesdienst wurde gestaltet von den Jakobipastoren Kathrin und Lutz Jedeck. Für die Musik sorgten der Shantychor Möwenschiet unter der Leitung von Martin Stöhr sowie Lars Schwarze an den Orgeln. Die Lesung hielt Kapitän Rüdiger Pfaff.
Lutz Jedeck zeichnete in seiner Predigt die unterschiedliche Bedeutung der Metapher Schiffbruch nach. Den Wandel im Laufe der Jahrhunderte und die Gedanken einzelner Philosophen. Konkret wurde Matthias Ristau, Seemannspastor der Nordkirche. Er schilderte das Leben an Bord, das auf den Meeren für die Öffentlichkeit so wenig sichtbar ist. „Seeleute haben den zweitgefährlichsten Beruf weltweit“, betonte er. „Doch oft schaffen es die Unglücke nicht in die Medien.“ Da sind die fünf Schiffe vor Dubai, deren Mannschaft im Stich gelassen wurde. Da ist die gestrandete Glory Amsterdam vor Langeoog und die Sorge um eine Ölpest. „Doch wer sprach von den Risiken der Seeleute, die der Glory Amsterdam zur Hilfe kamen“, fragte Ristau. Seeleute leben gefährlich und sind viele Monate fern der Heimat. „Umso wichtiger, dass sie in den Häfen einen Ort finden, an dem sie sich wohlfühlen können und an dem sie in ihrer Würde unterstützt werden“, hob Ristau hervor. „Hier leisten die Seemannsmissionen mit ihren Mitarbeitern und Ehrenamtlichen unverzichtbare Arbeit.“
All der Seeleute, die ihr Leben auf dem Meer gelassen haben, wurde mit einer Kranzniederlegung durch die Schiffergesellschaft zu Lübeck am Rettungsboot der Pamir gedacht. Bischöfin Kirsten Fehrs hob beim Besuch der Gedenkstätte hervor, dass die schwierigen Bedingungen für Seeleute, die in der Predigt zur Sprache kamen, mehr in die Öffentlichkeit gebracht werden müssten.
Text: BR