Gedenken an Seefahrer

Gemeinsam gedachten die Schiffergesellschaft zu Lübeck, die Kirchengemeinde St. Jakobi und die Deutsche Seemannsmission in Lübeck am 1. November der verstorbenen Seeleute. Begleitet wurde die Kranzniederlegung vom Shanty-Chor Möwenschiet. Wegen der Corona-Maßnahmen in reduzierter Form und doch sehr bewegend.
Foto: Wolfgang Maxwitat
Zwei Stunden Blick in eine verborgene Welt
Bürgermeister Lindenau besucht Seemannsmission

Ein Besuch mit Abstand und doch intensiv: Bürgermeister Jan Lindenau (v.l.) informiert sich bei Bärbel Reichelt,
Andreas Ratje, Christian Lenzner und Bodo Häsler über die Arbeit der DSM HL.
Eindrücklich wird es beim Besuch der „Bore Sea“: Hans-Uwe Rehse (v.l.), Kapitän Gerrit Winkel und Jan Lindenau.
Fotonachweis (DSM HL)
Lübeck, den 23. Oktober 2020
Der Bürgermeister der Hansestadt Lübeck, Jan Lindenau, hat jetzt die Deutsche Seemannsmission in Lübeck (DSM HL) besucht – in auch für Seeleuten schwierigen Zeiten.
Hans-Uwe Rehse, Vorstandsvorsitzender der DSM HL, und Stationsleiterin Bärbel Reichelt gaben einen Überblick über die Tätigkeit der Seemannsmission, das Leben und Arbeiten an Bord und das Netzwerk Hafen. Sie berichteten von gerade für philippinsche Seeleute oft monatelangen Verträgen, verdichteten Arbeitszeiten, Krankenhausaufenthalten und dem nicht möglichen Landgang während der strengen Corona-Maßnahmen. Da sei es wichtig, dass jemand von der Seemannsmission vorbeikäme und frage: Wie geht es dir? Was brauchst du? In einer für viele unsichtbaren Welt ginge es zutiefst darum, gesehen zu werden.Die Arbeit der DSM HL wird wesentlich auch von ehrenamtlichen Mitarbeitern getragen. Und so gaben Bodo Häsler, Christian Lenzner und Andreas Ratje einen Einblick in ihr Engagement, erzählten von Besuchen der Seeleute im Seemannsclub, von Shuttle-Fahrten zum Einkaufen, von persönlichen Erlebnissen.Anschaulich wurde es beim gemeinsamen Besuch des Ro-Ro-Schiffes „Bore Sea“ der finnischen Reederei Transfennica. Riesige Laderäume, Lärm, der sprachlos macht, steile Treppen, schwere Arbeit. Kapitän Gerrit Winkel berichtete von den harten Zeiten zu Beginn der Corona-Pandemie, als die Seeleute wochenlang nicht von Bord durften. Lange Zeit seien Crewwechsel insbesondere für die philippinische Besatzung nicht möglich gewesen. Fehlende Flüge und strenge Quarantäneregeln verhinderten dies. „Die Seemannsmission macht einen wichtigen Job“, betonte Winkel. „Es ist gut, dass sie für uns Seeleute da ist.“Knapp zwei Stunden Einblick in die verborgene Welt der Seeleute und die Arbeit der Deutschen Seemannsmission in Lübeck. „Die Lebens- und Arbeitsbedingungen, zum Teil auch die Entbehrungen, denen sich die Seeleute über Monate aussetzen, sind vielen nicht bewusst. Vielleicht auch deshalb, weil Häfen und Liegeplätze fast nie zugänglich sind. Wenn man sich bewusst macht, dass rund 90 Prozent aller Waren und Güter auf dem Seeweg transportiert werden, wird einem erst klar, welche Leistung hier erbracht wird. Es ist gut, dass die Seemannsmission hier Kontakt hält, Hilfe anbietet und ein Sprachrohr für die Seeleute ist. Das Engagement der ehren- und hauptamtlichen Aktiven, die mit viel Herz dabei sind, hat mich beeindruckt“, so Bürgermeister Jan Lindenau.
Tellersammlung
Schiffsmakler überreichen Spende
Bärbel Reichelt, Stationsleiterin der Deutschen Seemannsmission in Lübeck,
nahm die Spende von Mikko Juelich, Vorstand der
Vereinigung Lübecker Schiffsmakler und Schiffsagenten, entgegen
Auf dem 45. Lübecker Schiffsmakler-Essen im Februar in der Schiffergesellschaft wurde mit der traditionellen Tellersammlung für einen guten Zweck gesammelt. Insgesamt wurden von den Schiffsmaklern 7.500 Euro für soziale Zwecke gespendet. Mit coronabedingter Verspätung konnten am Donnerstag, 3. September 2020, die Spenden in der Gemeinnützigen übergeben werden. Die Spendensumme kommt in diesem Jahr zu gleichen Teilen der Deutschen Seemannsmission in Lübeck, der Tafel Lübeck, den Klinik-Clowns Lübeck, dem Kinderschutz-Zentrum Lübeck sowie der gemeinnützigen Einrichtung "Die Brücke" zu Gute.
„Wir freuen uns sehr, dass die Vereinigung Lübecker Schiffsmakler und Schiffsagenten unsere Arbeit mit den Seeleuten unterstützt“, so Bärbel Reichelt, Stationsleiterin der Deutschen Seemannsmission in Lübeck. „Nachdem ein Landgang nach dem Corona-Lockdown für die Crew wieder möglich ist, hat sich die Situation an Bord etwas entspannt. Aber noch immer sitzen Seeleute auf den Schiffen fest und kommen nicht nach Hause. Manche sind schon elf oder zwölf Monate an Bord. Sie sind müde von der Arbeit. Hinzu kommt die belastende Situation, dass sie und ihre Familien nicht wissen, wann sie nach Hause kommen. Das macht Druck auf Herz und Hirn.“
Text und Foto: Bernd Pagel
Die Lübecker Seemannsmission im Dom
Gemeinsam Gottesdienst gefeiert

Dompastorin Margrit Wegner. Foto: Lutz Roeßler Stationsleiterin Bärbel Reichelt
Die Domgemeinde und die Deutsche Seemannsmission in Lübeck haben gemeinsam Gottesdienst gefeiert. Am Sonnabend, 15. August, im Dom. Die Predigt hielt Theologin Bärbel Reichelt, Leiterin der Seemannsmission in Lübeck.
Dompastorin Margrit Wegner wies in ihrer Begrüßung auf die engen Beziehungen hin, die zwischen Gemeinde und Seemannsmission entstanden sind. Darüber hinaus habe jeder eine Verbindung zu Seeleuten. „Seeleute sind es , die unser Leben reich machen“, betonte Margrit Wegner. „Sie bringen uns den Kaffee, Kakao oder Tee fürs Frühstück, die Banane, das Smartphone, Kleidung, Getreide, Autos und vieles mehr. 90 Prozent aller Waren werden auf den Meeren dieser Welt transportiert.“ Da sei es gut zu hören, wie es den Seeleuten geht. Für die musikalische Gestaltung sorgten Organist Fabian Luchterhandt und Sängerin Theresa Szorek.
Die Predigt lesen Sie hier: